Kirchenführer Seite 13
Ich bin der Weinstock…
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der barocke Hauptaltar (10) beim Laufer Schreinermeister Balthasar Götz in Auftrag gegeben (1698). Auf den ersten Blick wirkt er wie ein Haus mit Dach. Doch der (untere) „Dachgiebel“ explodiert. Der aufgesprengte Giebel eröffnet roch oben eben Raum für ein neues „Haus“.
Alles strebt aufwärts: Die Schlangensäulen winden sich nach oben, das Rankenwerk mit den Trauben wächst in die Höhe und die goldenen Flammen im Hintergrund lodern auf. So werden die Blicke von der Beweinung Christi (gotisch; um 1500) im „unteren Haus“ nach oben hin zur Auferstehung gezogen.
Unten in der Mitte des Altares beweinen der Jünger Johannes, die Mutter Maria und die Jüngerin Maria Magdalena den toten Jesus. Seinen gemarterten und zerbrochenen Körper halten sie fassungslos in ihrer Hand.
Über dem schwarzen Kreuz flammen die Strahlenzungen der Ostersonne schon nach oben: Vor einer goldenen Muschel steht der auferstandene Christus. Er wird von zwei Engeln flankiert, die in der einen Hand einen Siegeskranz und in der anderen einen Palmzweig haben. Sie verdeutlichen so den Sieg Jesu Christi über den Tod. Der Altar zeichnet den Weg von der Trauer zum Leben und vom Tod zur Auferstehung nach.