Kirchenführer Seite 4
Quelle des Lebens
Der Sockel und das Becken des Taufsteins (15) sind in ihrer Grundform achteckig und erinnern an einen Kelch. In der christlichen Tradition ist die „8“ Symbolzahl für die Auferstehung. Am Tag nach dem Sabbath (7 Tag in der jüd. Zählung, = Samstag) ist Christus auferstanden von den Toten. Der gotische Taufstein (um 1500) bringt auf seine Weise zum Ausdruck, was der Apostel Paulus über die Taufe sagt: Wer getauft ist, der gehört mit Christus zur neuen Schöpfung dazu und wird durch den Tod hindurch zum Leben kommen (Römer 6).
Der Tod wird für den, der getauft ist und der glaubt, nicht endgültig sein, sondern er wird, wie Christus auferstanden ist, am Ende der Zeit auferstehen und ewig leben. So ist die Taufe ein Vorzeichen des Lebens, ein entspannendes Lebenszeichen.
Mit Akanthusblättern und Früchten verzieren die barocke Einfassung und der Deckel (von 1738) den alten Taufstein. Die Taube erinnert an die Taufe Jesu, als sich der „Himmel auftat und der heilige Geist herabkam, wie eine Taube“. Die barocken Elemente haben ihre eigene Sprache und geben dem biblischen Spruch (Jer. 17, Ps 1) Form:
„Gesegnet ist der Mensch, der sich auf Gott verläßt: Der ist wie ein Baum am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte.“