Geschichte des Veitswaldes
Im Südosten von Ottensoos liegt der Veitswald. Er umgibt den Ort halbmondförmig und befindet sich in weiten Teilen am Aufstieg zur Albhochfläche. Seine Zugehörigkeit zur Pfarrkirche St. Veit, die Ende des 13. Jahrhunderts ihre Unabhängigkeit von der Mutterpfarrei Offenhausen erlangte, geht weit in die Ottensooser Kirchengeschichte zurück. Ein genaues Datum der Ãœbertragung des Waldes an die Kirche kennen wir nicht – früher hätte man daher gesagt, der Veitswald gehört seit „unvordenklichen Zeiten“ zum Eigentum des Gotteshauses. Da man in der mittelalterlichen Begriffswelt Grund und Boden immer dem jeweiligen Heiligen und Patron der Kirche schenkte oder verkaufte, gehörte damals der Wald quasi dem heiligen Veit persönlich. So entwickelte sich der Name „Veitswald“ und für den Bach, der ihn durchfließt, der Name „Veitsbach“. Interessant ist zudem, dass der Wald seit der Vermessung des bayerischen Urkatasters das flächenmäßig größte zusammenhängende Flurstück in der Gemarkung Ottensoos bildet.
Martin Schieber