Auf ein Wort
Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!
So haben wir immer gerufen, wenn uns eine große Dummheit begegnet ist. Ich fand das einen lustigen Spruch. Aber mittlerweile sehe ich die Verbindung zum Heiligen Geist. Da, wo es an Sinn und Verstand fehlt, möge Gott das Manko ausgleichen und mit seinem Heiligen Geist helfen.
In unserer Kirche haben wir einige Darstellungen des Heiligen Geistes. Die Taube als Symbol ist an der Kanzel
(s. Titelbild) und über dem Taufsteindeckel zu finden. Das bedeutet, Gott hat zugesagt, da zu sein: in der Bibel und deren Auslegung, und in der Taufe. Der Heilige Geist kann zwar nicht festgemacht werden, man kann nicht sagen: „da ist er und da nicht“. Aber die Gottesdienstgemeinde bittet um den Heiligen Geist und hofft gleichzeitig darauf, dass er kommt.
Bei der Konfirmation nach Ostern wird wieder der Heilige Geist erbeten, wenn die Konfirmanden am Altar eingesegnet werden. Der Wunsch ist: der Heilige Geist möge die Konfirmierten auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten und ihren Glauben stärken.
Beim ersten Mal kam der Heilige Geist überraschend. In der Apostelgeschichte (Kap. 2) ist davon zu lesen. Er gibt den ängstlichen Jüngern Mut, öffentlich von Jesu Tod und Auferstehung zu sprechen. Und er sorgt dafür, dass diese Botschaft alle verstehen können, obwohl dort viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen sind. Am Pfingstfest erinnern wir uns daran. Es ist nicht einfach, als Christ oder Christin auf den Heiligen Geist zu hoffen und zu vertrauen. Oft macht sich die Resignation breit: es ist ja doch wie immer, da ändert sich nichts. Doch wenn ich von Hoffnung spreche, muss ich auch auf den Heiligen Geist hoffen können. Und manchmal ist es dann nicht wie immer und ich werde überrascht. Ja, und manchmal ist doch wieder das Stoßgebet nötig: Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer