25 Jahre KuKiKi

 

Ein Interview mit Ute Jarallah

Wer hatte die Idee, die Kukiki (Kurze Kirche für kleine Kinder) ins Leben zu rufen und wie waren die Anfänge?

Angelika Ziegler-Lassauer fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, bei einem Krabbelgottesdienst mitzumachen (so hieß die Kukiki am Anfang). So fand am 4.12.1993 das erste Mal diese Gottesdienstform für die Kleinsten in der Gemeinde statt. Vorbild war der Wichtelgottesdienst, den es in Lauf gab.
1993 ging ich mit meinem damals zweijährigen Sohn um 16:00 Uhr in den Familiengottesdienst, doch weil alles überfüllt war, gingen wir wieder heim. Als ich Pfr. Arnulf Elhardt erzählte, dass für kleine Kinder ein Gottesdienst fehlt, meinte er: Dann mach doch du einen! Und so gab es 1994 die erste Weihnachtskukiki. Mit Angelika Ziegler-Lassauer und Lissi Schiller waren wir die Heiligen Drei Könige, die durch die Kirche liefen und den Stern suchten. Angelika Ziegler-Lassauer war einige Jahre mit dabei und auch Inge Wessner machte eine Zeitlang mit. Seit vielen Jahren sind Edith Gemmel und ich ein eingespieltes Team.
Schön ist es, wenn mich dann z.B. im Supermarkt ein Kind sieht und sagt: Schau Mama, das ist die Frau von der Kirche.

Welche Aufgabe hat die Kukiki innerhalb der Kirchengemeinde?

Die Kukiki schließt an die Taufe an und ist eine Gottesdienstform für die ganze Familie. Sie macht die Kleinsten mit dem Kirchenraum und der Gemeinde vertraut.

Welche Altersspanne spricht die Kukiki an?

Gedacht ist sie für die Allerkleinsten bis zum Schuleintritt. Gerne kommen aber auch größere Geschwisterkinder mit.

Was ist das Besondere an der Kukiki?

Sie elementarisiert die biblische Botschaft und lässt diese mit allen Sinnen erfahrbar werden. Wichtig ist es dabei, dass auch viel Bewegung ins Spiel kommt und die Kinder aktiv sind.

Welche Elemente sind für die Kukiki unverzichtbar?

Bewegung, das Singen, ein ritualisiertes Anfangslied (Einfach spitze, dass du da bist) und das Segenslied zum Ende (Fröhlich gehe ich, denn der Herr segnet mich), ein wiederkehrendes Gebet

Was waren die Highlights über all die Jahre?

Da war einmal ein Gottesdienst im Freien mit anschließendem Eis essen und besonders waren auch immer die Taufen, die in der Kukiki stattfanden. Natürlich sind auch die Weihnachtskukikis Highlights, aber eben auch ganz oft die Reaktionen und Antworten der Kinder.

Gibt es ein oder mehrere besonders schöne Erlebnisse?

Bei einem Gottesdienst ging es um das Thema „Ausgrenzung“ und da war ein Kind total entsetzt, weil Edith Seifenblasen machte und Ute nicht mitmachen ließ. Das Kind lief zu Edith und sagte ganz weinerlich: „Warum bist du so gemein, lass die Ute doch auch Seifenblasen machen.“ Für das Kind war es unverständlich, dass in der Kukiki so etwas Gemeines passieren kann.
Die Reaktionen der Kinder und die strahlenden Gesichter sind immer etwas Besonderes.
Eine Oma bedankte sich einmal nach der Kukiki und sagte: „Dieser Gottesdienst hat mich angerührt, er hat mir so viel gegeben. Vielen Dank!“

Welche Probleme können auftauchen oder was ist schwierig?

Der Taufstein kann nicht verrückt werden und ist oft hinderlich, weil er in der Mitte des Kreises steht und die Sicht erschwert. Die Kinder sind zu klein, um darüber schauen zu können. Der Platz für den Stuhlkreis ist manchmal zu eng, deshalb weichen wir auch auf den Teppich vor dem Altar aus.
Kurz vor der Einführung von Pfr. Kessel bedruckten wir ein Leinentuch mit den farbigen Händen der Kinder. Trotz Vorsichtsmaßnahmen wurde der Teppich etwas bunt. Vergeblich versuchten wir mit allen Mitteln, den Schaden zu beheben, was nicht gelang. Deshalb wurde Pfr. Kessel auf einem nagelneuen Teppich eingeführt.
Eine besondere Herausforderung ist die Weihnachtskukiki, dass sich trotz der vielen Kinder und Erwachsenen das einzelne Kind angesprochen fühlt und trotz der Elementarisierung auch für Erwachsene eine Botschaft vermittelt wird.

Wie läuft die Vorbereitung für eine Kukiki?

Da wir beide pädagogisch ausgebildet sind (Religionspädagogik bzw. Kleinkindpädagogik) fällt uns die Vorbereitung nicht schwer. Wir sind gut aufeinander abgestimmt und ergänzen uns. Die Themen ergeben sich aus den Begegnungen mit den Kindern.

Gibt es auch Austausch oder Fortbildungen auf regionaler oder überregionaler Ebene?

Dazu fehlt uns beiden die Zeit. Wir denken uns die Kukikis selber aus.

Vielen Dank für die Einblicke in 25 Jahre Kukiki!

Das Eingangslied bei jedem KuKiKi:

1. Einfach spitze, dass du da bist! Einfach spitze, dass du da bist! Einfach spitze, komm wir loben Gott den Herrn!

2. Einach spitze, lasst uns klatschen! Einach spitze, lasst uns klatschen! Einfach spitze, komm wir loben Gott den Herrn!

3. Einfach spitze, lasst uns stampfen! Einfach spitze, lasst uns stampfen! Einfach spitze, komm wir loben Gott den Herrn!

4. Einfach spitze, lasst uns tanzen! Einfach spitze, lasst uns tanzen! Einfach spitze, komm wir loben Gott den Herrn!

 

Warum ich gerne in die Kukiki gehe - Antworten von Eltern und Kindern

Ich mag die Lieder, die dort gesungen werden, vor allem „Einfach spitze.“

Es ist schön, wenn so viele Kinder kommen!

Es gefällt mir, dass ich oft etwas mit nach Hause bekomme, das an die Geschichte erinnert.

Die biblischen Geschichten sind spannend.

Ich treffe dort meine Freunde.

Mit der Kukiki haben wir Anschluss an die Kirchengemeinde gefunden.

Es ist toll, wenn die Geschichten vorgespielt werden.

Wir möchten unsere Kinder an einen regelmäßigen Gottesdienstbesuch gewöhnen.

Dorf- und Kirchengemeinschaft können wir dort pflegen.

Alle Kinder und Erwachsenen können aktiv mitmachen.

Den Kindern macht es Spaß!

30 Minuten Geschichten, Gebete, Gesang und gute Laune!

Das Einbinden und Ansprechen der Kinder gelingt sehr gut.

Wir möchten den Kindern Religion näher bringen.

Mir gefällt die abwechslungsreiche Gestaltung des Gottesdienstes.

Mir gefällt es, dass man mit den Kindern ganz ungezwungen in die Kirche kommt.