Auf ein Wort
Es klingt wie ein charakteristischer Vogelruf aus dem Wald oder auch vom höchsten Punkt des Misthaufens: Kuckuck oder auch Kikeriki. Und doch ist KuKiKi etwas ganz anderes. Sozusagen der Kirchenruf für Familien mit kleinen Kindern. Dann ist es doch der große Vogel auf der Kirchturmspitze, der so ruft.
Kurze Kirche für kleine Kinder – das besagt schon im Namen einiges: Sie dauert nicht lang und sie ist speziell auf kleine Kinder zugeschnitten. Dieser Gottesdienst wird gerne angenommen. Und ich meine, dass er auch etwas ganz fundamental Wichtiges leistet: Er hilft, den Kindern ihre Seele entdecken zu lassen.
Dazu braucht es einen Freiraum, der einlädt, aktiv zu werden. Raus aus der Passivität der Filmeguckerei, hinein in eine Welt der aktiven Suche nach dem, was die Seele anrührt und klingen lässt. Das hört sich etwas gestelzt an. Aber es ist tatsächlich etwas, was normalerweise nicht so sehr im Blick ist.
Bei der Suche nach der eigenen Seele geht es um die Frage, was mich innerlich wachsen und reifen lässt. Wo finde ich Geborgenheit? Wie kann ich Ruhe finden, die Gewissheit, dass ich sein darf, wie ich bin? Wem kann ich mich anvertrauen?
Im KuKiKi wird spürbar gemacht, was Vertrauen ins Leben und in Gott praktisch bedeuten kann. Die ersten Lebensjahre sind dafür sehr wichtig und legen eine entscheidende Glaubensgrundlage für später.
Und sie lassen auch die Eltern und Großeltern wieder neu auf die Suche gehen, die mit den Kindern in die Kirche kommen. Die Suche nach der Seele beschäftigt viele. Und sie gibt dem Leben einen grundlegenden Sinn. Es ist nie zu spät, die eigene Seele zu entdecken.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer