Auf ein Wort
„Noch ein Stückchen Baiser? Aber bitte mit Sahne!“
Vor 50 Jahren haben alle nach mehr und mehr geschrien. Da wollten alle am Wohlstand und am Glück teilhaben, und das wurde gerne gleichgesetzt. Doch der Knick ist längst da, es hat sich herumgesprochen, dass erstens die Welt nicht dehnbar ist und es zweitens keine weitere Welt gibt. Also kann der Konsum und Verbrauch nicht unendlich weitergehen. Und viele haben schon sehr viel angehäuft. Deshalb gibt es jetzt z.B. Aufräumserien, in denen man Menschen beim Ausmisten zuschauen kann. Die Frage ist inzwischen, wie man sich den Überfluss vom Leib halten kann. Und die Demo von Schülerinnen und Schülern am Freitag hat aufgenommen, was unser Problem ist: wer eine Zukunft für unsere Welt will und alle, die darauf leben wollen, der muss weniger verbrauchen, als wir es gerade tun. Weniger ist mehr!
Die Zeit vor Ostern kann uns dies wieder etwas ins Bewusstsein rücken, gibt es doch seit 30 Jahren die Fastenaktion: 7 Wochen ohne!
Diese sieben Wochen fangen am Aschermittwoch an (ein guter Zeitpunkt sich vom Faschingswochenende zu erholen) und gehen bis Ostern.
In dieser Zeit wird das „Weniger ist mehr“ zum Prinzip, es erhöht die Aufmerksamkeit auf die allzu selbstverständlichen Dinge und regt an, über sein tägliches Leben nachzudenken.
Damit es nicht von Jahr zu Jahr langweilig wird, gibt es jeweils ein neues Thema. In diesem Jahr geht es um das Fasten von falschen Aussagen, die wir oft ohne nachzudenken machen. „Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen“ will zur Wahrheit ermutigen. Wie oft hauen wir kleinere und kleine Lügen raus, die wir als Notlügen deklarieren, auch oft mit der Begründung, dass wir ja niemandem wehtun wollen. Und unser Selbstbild ist auch gerne von Lügen geprägt, weil wir uns etwas vormachen, was nicht da ist.
7 Wochen ohne – herzliche Einladung dazu ab 6. März.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer