Auf ein Wort
Wie sah die Welt vor zwanzig Jahren aus? Und was ist in der Zwischenzeit alles passiert? Ich finde das schwer abzuschätzen. Aber wenn ich mir überlege, wie alt wir als Familie vor zwanzig Jahren waren, da wird es deutlich, dass das eine sehr lange Zeitspanne ist.
Das Team vom Friedensgebet hat mit einem Gottesdienst Jubiläum gefeiert. Vor zwanzig Jahren gab es mit einem Krieg den Auslöser, mit den monatlichen Andachten anzufangen. Pfr. Dr. Wolfgang Simon kam als Mitgründer der Gruppe zu dem Anlass nach Ottensoos, um mit dem weiterhin aktiven Team für den Frieden zu beten und Nachdenkliches einzubringen. Die Welt ist in den zwanzig Jahren sicher nicht besser geworden. Das beständige Friedensgebet hilft aber, innerlich nicht aufzugeben, sondern der christlichen Hoffnung Ausdruck zu verleihen. So viel Ungerechtigkeit und Gewalt darf es doch gar nicht geben! Gott, schau hin, was in deiner Welt passiert. Und mach was!
So kann jeder die sorgenvollen Gedanken Gott in die Hand legen. Christliche Hoffnung, die nicht resignieren lässt.
An Weihnachten erleben wir auch wieder eine eigenartige Mischung: aus Sorgen in der vierten Corona-Welle um Angehörige und Freunde, die der Infekt erreicht hat; und dem oft zu Herzen gehenden Familienfest unter dem Weihnachtsbaum. Aber bei dem manchmal zu lieblich gefeierten Fest geht es genau um den hellen Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit der Not. Wo etwas nicht in Ordnung ist, da kommt Gott als Baby zur Welt und wird Mensch. Je älter ich werde und länger darüber nachdenke, desto wunderbarer wird es für mich. Gott ist ganz nah dabei und scheut sich vor keinem menschlichen Problem. Er leidet sogar unter den Bedingungen unserer Welt und was wir Menschen an Kriegen so anzetteln. Aber er bleibt Herr der Lage. Am Ende ist er sogar stärker als der Tod. Das sind Glaubenssätze, die wir mit Leben füllen: durch unsere unbesiegbare Hoffnung.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer