Auf ein Wort
Ein Haus voller Kinder, dazu ein evangelisches von unserer Kirchengemeinde getragen, mit dem schönen Symbol Regenbogen als Namen – so stellt sich unsere Einrichtung der Herausforderung, viele Kinder in Ottensoos zu betreuen. Kindergarten wird er gerne kurz genannt. Denn so war jahrzehntelang die einzige Bezeichnung dafür. Und das ist auch ein schöner Begriff! Es deutet darauf hin, dass Kinder mehr brauchen als eine Aufbewahrungsstätte. Sie sollen wachsen und gedeihen, sich entfalten, zur vollen Blüten kommen. Lauter blumige Bezeichnungen, die wir dafür finden können, kein Wunder, dass der Begriff Kinder-Garten geprägt wurde.
Aber natürlich brauchen Kinder mehr als „Erde, Wasser und Sonne“. Sie brauchen Anregung, um ihre Welt entdecken zu können und sie brauchen vertrauensvolle Beziehungen; sie brauchen einen geschützten Raum und die Möglichkeit sich auszuprobieren. Im Kinderhaus und im Außengelände können sich die Kinder als Teil der Welt begreifen. Ich bin ich, und ich bin Teil der Gemeinschaft. Ich empfinde Freundschaft und Gemeinsamkeiten, ich habe Streit und Ärger. Da gibt es Mitgefühl und Ablehnung. Ich erlebe Unrecht, ich tue Unrecht. Das macht uns als Mensch aus. Damit werden Kinder konfrontiert. Und damit müssen sie lernen umzugehen. Das Kinderhaus ist als evangelisch bezeichnet und damit als christlich charakterisiert. Zur DNA der Einrichtung gehört das christliche Weltbild: dass wir, egal, wer wir sind und was wir tun, von Gott geliebt sind. Damit kann jedes Kind verstehen, dass niemand festgelegt ist, sondern sich immer wieder und immer weiter entfalten kann. Wie eine Blüte im Frühling. Jesus hat damals gesagt: „Lasst die Kinder zu mir kommen. Denn ihnen gehört Gottes Reich.“ (Markus 10, 14) Wichtig ist, dass sie sich als geliebt verstehen lernen. Unser evangelisches Kinderhaus Regenbogen trägt dazu bei, dass Kinder ihre Seele entdecken können. Ein dickes Dankeschön an das große Team soll hier am Ende stehen.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer