Auf ein Wort

Endlich ab in die Ferien! Wie lange haben wir schon auf den Urlaub gewartet. Jetzt heißt es: raus aus dem Trott und mal etwas anderes erleben. Wir lieben die Abwechslung, weil wir grundsätzlich neugierig sind und weil uns die gleichen Abläufe einfach ermüden.

In unserer Kirchengemeinde erleben wir allerdings so manche Veränderung als ungeahnte Herausforderung. Wir können unsere Kirche bis Jahresende nicht nutzen (aber hoffentlich Weihnachten wieder dort feiern). Was also tun stattdessen? Was bedeutet das und was müssen wir nun anders machen? Und wir suchen nach neuen Orten und neuen Möglichkeiten: was geht denn und was geht nicht? Es ist ein Ausprobieren und Erforschen. Wie ist es mit anderen Kirchen? Geht es auch draußen? Wenn wir im Pfarrgarten sind, gehen dann auch andere locations? Vor dem Wirtshaus – ja? Und dann wird überlegt, wie es gehen könnte. Und einfach mal ausprobiert. Also feiern wir unseren Gottesdienst am 3. August vor dem Roten Ross und gehen dann zum Frühschoppen über.

Die Versuchung ist groß, gleich zu sagen: nein, das geht doch nicht, das kann man nicht machen! Nachdem wir nicht an unserem gewohnten Ort sein können, ist es aber die Gelegenheit schlechthin, etwas auszuprobieren. Raus aus dem Trott und mal etwas anderes erleben! Und hinterher steht natürlich die kritische Abwägung: Wie war es? Was hat es gebracht? Sollen wir das wieder machen?

Beim Experimentieren an neuen Horizonten ist die Neugier wichtig und die Energie, sich gegen die Beharrungskräfte zu stemmen. So erleben wir es natürlich auch in unserer neuen Region Mittleres Pegnitztal. Wir eröffnen neue Horizonte und denken über unsere Kirchengemeinde hinaus. Das muss erst mit der Zeit wachsen und geht nicht von jetzt auf gleich.

Aber wir tun das alles mit dem Vertrauen auf den, der einmal gesagt hat: Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? (Mt 6, 26)

Mir gibt das viel Vertrauen in die Abwechslung und den Versuch: Schau mer mal, dann wer ma sehn.

Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer