Auf ein Wort
Und schon ist er da, der erste Advent.
Das Bild auf der Titelseite des Kirchenboten zeigt vermeintlich unsere renovierte Kirche. Leider ist der Innenraum der Kirche noch auf Christo-Art verhüllt und kann weder im Advent noch an Weihnachten genutzt werden. Wir hoffen mit der Fertigstellung jetzt auf Ostern. Aber der Weihnachtsschmuck macht sich gut in der Kirche und erinnert uns an den Advent.
Was bedeutet der Advent für Sie, für dich? Bedeutet er viel Arbeit, weil viel vorbereitet werden muss für die diversen Weihnachtsfeiern, für das Weihnachtsfest, für die darzubietenden Köstlichkeiten? Bedeutet er Hektik, weil noch geplant und eingekauft werden muss?
Bedeutet er Langeweile, weil zwar andere viel zum Feiern fort sind, aber ich alleine zu Hause sitze und niemand zu mir kommt? Was bedeutet der Advent für mich?
Der Advent bedeutet eine Zeitspanne, in der wir uns vorbereiten. Und das kann sehr unterschiedlich aussehen. Für die einen bedeutet das, sich genau zu überlegen, was dem anderen denn gefallen könnte, mit was er viel anfangen kann, was er sich aber selbst nicht gönnen würde. Für andere bedeutet das, schon mit Freunden und Bekannten zusammenzukommen, mal entspannt zu reden über Dinge, die gut gelungen sind, die Freude ins Leben bringen.
Und für manche bedeutet es, noch zu Ende zu bringen, was das Jahr über offen blieb und endlich einen Abschluss braucht.
Einerseits jammere ich gerne über den Advent und den Stress und die Notwendigkeiten; andererseits bietet der Advent eine wundervolle Chance: sich vier Wochen lang mit dem Fest der Liebe innerlich zu verbinden und die inneren Verknüpfungen zu mir lieben Menschen zu finden. Die Liebe zu meditieren, die wir ohne unser Zutun empfangen dürfen, einfach, weil wir Geschöpfe sind.
Auch wenn oft viel zu tun ist in dieser Zeitspanne Advent, wir dürfen immer wieder einen Augenblick nehmen, in dem wir dem nachspüren: der Liebe, der Verbundenheit allen Lebens, des Angenommenseins.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer
