Auf ein Wort

Ob wir im kleinen Stil säen und ernten oder im großen wie in der Landwirtschaft, wir sind immer gespannt, was raus kommt. Raus aus der Erde, runter vom Strauch und Baum. Oder auch aus dem Blumenkasten. Welche Ernte wir einfahren. Und ob alles klappt, es rechtzeitig zu ernten.

Die Ernte lebt vom Timing und ist auch harte Arbeit. Auf dem Seniorenausflug der Herbstzeitlose haben wir mit Werner Wolf als Fachmann geschaut, wo das grüne Gold geerntet wird. Auf dem Titelbild stehen wir alle in einem Erntezentrum, in dem innerhalb weniger Wochen die Hopfenernte eines Jahres eingeholt wird. Es riecht natürlich sehr hopfig, die grünen Dolden zeigen mit ihrem frischen Grün, was in ihnen steckt. Es ist auch laut und oben am Trockenboden sehr heiß. Aber am Ende der Verarbeitung kommt ein inhaltsreiches Granulat in klein oder am großen Stück heraus.

Die Erntezeit ist eine spannende Zeit, weil die Anstrengung eines Jahres hier noch einmal seinen Höhepunkt findet, aber dann deutlich wird: das hat uns ein Jahr Arbeit gekostet, das fahren wir als Ernte ein. Im großen Stil bei den Landwirtsfamilien, die sich ganz der Nahrungsmittelproduktion verschrieben haben, oder im kleinen Stil im eigenen Garten oder Balkon. Was wir ernten, macht uns Freude. Es ist auch eine Sache, bei denen alle Sinne beteiligt sind. Und wir danken für die Ernte. Unsere Arbeit steckt drin, aber die eigentliche Arbeit steckt im Zusammenspiel von lebendiger Natur, Boden, Wind, Regen, Sonne. Die Kraft der Produktivität steckt in den Keimen, in den Zellen. Wir danken unserem Schöpfer für die Kraft der Natur. Beim Erntedankfest legen wir etwas von dem vor den Altar, was wir ernten und wofür wir Gott danken. – Am Samstag vor dem Erntedankfest (6.10.2024) sammeln wir am Vormittag Erntegaben in der Kirche. Wir freuen uns, wenn wir auf diese sinnenfreudige Weise Gott danken können. Und der Kindergarten freut sich, sie dann genießen zu können.

Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer

Bildnachweis: Kessel