Kirchenführer Seite 7
Wer so stirbt, der stirbt wohl
Marias letzte Stunde ist gekommen. Die zwölf Apostel umgeben sie. Daß sie da sind, tröstet sie. In ihren Gesichtern spiegelt sich der Ernst der Stunde. Jetzt heißt es Abschied nehmen von einem lieben Menschen.
Johannes hält die Kerze fest, die er Maria in die Hand gesteckt hat. Sie spürt, daß Christus, das Licht der Weit, ihr nahe ist in diesem Augenblick. Zwei Apostel lesen Worte aus der Bibel, andere beten. Philippus hält das Kreuzzeichen. Es ist aufgerichtet und ein Zeichen der Hoffnung über dieses Leben hinaus. Wer so stirbt, der stirbt wohl.
Wie sterben heute Menschen? Alleine? Die gesammelte Art der Darstellung ermutigt uns, Nähe zu geben und Nähe zu suchen. Das geöffnete Fenster hinter dem Kreuz weist hin auf die Ewigkeit Gottes, auf das Leben in seiner Herrlichkeit.
„Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir, wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du dann herfür, wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft deiner Angst und Pein.“
(P Gerhardt: „0 Haupt voll Blut und Wunden“, EKG 63, V. 9)