Auf ein Wort
mit Pfarrer Albrecht Kessel

Auf ein Wort
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16, 14)
Ist die Jahreslosung eine gnadenlose Überforderung? „Wir sind doch nur Menschen, und da menschelt es halt.“ „Ich habe nicht nur Liebe in mir, manchmal drängt sich Wut nach vorne, oder Ohnmacht. Und dann muss ich verbal draufhauen, um mir Luft zu verschaffen.“
Solche Antworten gibt es auf die Jahreslosung. Die Losung ist so global, so abgehoben, dass sich mancher gar nicht mehr strecken will. Lieber ducken und unten durch.
Ich frage mich, wie wir mit der Jahreslosung umgehen können. Es ist auf jeden Fall ein guter Anspruch, es würde sich lohnen, ihn anzupeilen. Zu vermeiden ist sicherlich, sie als Keule zu verwenden: „Hey, was sagst du mir da? Denk dran, alles geschehe in Liebe!“ Da kann die Jahreslosung schnell als Totschlagargument enden.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser knackige Satz das Gute sehen und herauskitzeln kann. Wie antworte ich jetzt auf dieses Brett, das mir einer vor die Füße knallt? Knalle ich zurück? Aber: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. Schaffe ich es auch ohne Knallen? Das wäre doch schön, wenn ich eine gute Antwort fände, welche Brücken baut und Verbindungen schafft, anstelle abzureißen und durchzuschneiden? Das wäre doch schön, wenn ich auf den Spuren Jesu gehe und anderen positiv begegne? Ich kann nicht immer. Klar, ich bin ein Mensch und menschle auch. Aber ich bin auch ein von Christus geliebter Mensch, der diese Liebe spiegeln kann. Ich kann weiter geben, was ich ohne mein Zutun geschenkt bekommen habe. Ich kann. Ich mache es nicht aus Zwang oder um eine Forderung zu erfüllen. Ich strahle aus, womit ich selbst erleuchtet wurde. Ich gebe von der Fülle ab, die mir zugewachsen ist. Mit Gottes Hilfe.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer
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