Der ehemalige Hochaltar Seite 7
Die äußeren Standflügel sind jeweils in zwei Felder unterteilt und berichten von verschiedenen Ereignissen aus dem Leben des Hl. Veit.
Der rechte Standflügel (jetzt beweglich angebracht) ist nur mehr fragmentarisch erhalten. Drei Teile unterschiedlicher Höhe mußten zusammengefügt werden. Ein viertes Stück am äußeren Rand fehlt, zwei Ecken sind herausgesägt und auch nicht mehr vorhanden. Das Schicksal dieser Tafel kann nachvollzogen werden: für den neuen Barockaltar benötigte man zur Anbringung von Paramenten eine Holzauflage. Dafür verwendete man die vorhandenen gotischen Tafeln und sägte die beiden Ecken deshalb heraus.
Eine andere Tafel wurde mit Scharnieren versehen und diente als Tür. Farbspritzer lassen vermuten, daß man die Tafeln als Baubretter verwendete, als die Kirche oder Altäre vom Maler ausgebessert wurden.
Immerhin lassen sich die Motive auch dieser fragmentischen Tafel deutlich erkennen: Oben wird der an eine Martersäule gefesselte Veit von einem Schergen gegeißelt. Füße von zwei weiteren Folterern sind sichtbar. Im Hintergrund schaut durch eine Fensternische ein bärtiger Mann der Geißelung zu: wohl der Vater Veits, der als Heide seinen Sohn vom christlichen Glauben abbringen möchte (Abb. 8).
Im Bild darunter eine weitere Folterszene: Links von Veit hängt wie er selbst an einem Foltergerüst Modestus. Rechts davon Creseentia läßt sich nur erahnen.