Kirchenführer Seite 3

Nehmen Sie sich die Zeit

Wir laden Sie ein, daß Sie sich die Zeit gönnen, den Raum der Kirche auf sich wirken zu lassen. Wenn Sie möchten, nehmen Sie dazu Platz. Die Banktüren sind von innen ganz leicht zu entriegeln.

Betrachten Sie, wie das Licht einfällt, und spüren Sie die Ruhe. Atmen Sie etwas von der friedvollen Atmosphäre ein. Wie Baumstämme wirken die Pfeiler im Kirchenraum. Über Ihnen spannen sich die Gewölbe aus wie Baumkronen, die aufeinander zuwachsen und sich berühren. Die Kirche ist wie ein Garten voller Bäume. Der Mittelgang führt wie ehe Allee vor zum Hauptaltar. Oberall ist von dem Wachsen etwas zu sehen: die Blätter und Früchte am Taufstein und vorne am Altar im Chor.

Bankwange mit Türe
Bankwange mit Türe

Auch diese Kirche ist gewachsen. Viele Generationen haben an ihr gebaut, sie verändert und gepflegt. Sie statteten die ursprünglich gotische Kirche nach und nach mit dem Taufstein (15), den beiden Seitenaltären (4), (14), der Kanzel (16) und dem Sakramentshaus (6) aus. Im Dreißigjährigen Krieg aber hat die Kirche schweren Schaden gelitten. Doch die Ottensooser haben sie wieder instand gesetzt und an ihr weitergebaut. Da der Barock gerade Mode war, haben sie den Taufstein mit einer barocken Abdeckung verziert. Die Kanzel bekam einen passenden Schalldeckel und im gleichen Stil wurde der Hauptaltar (10) angefertigt. So wurde die Beziehung von Predigt, Taufe und Abendmahl verdeutlicht. Durch diese drei gottesdienstlichen Handlungen kommt Gott zur Gemeinde, segnet sie und ermöglicht menschliches Wachsen.

Die barocken Teile in dieser Kirche drücken auf ihre Weise das aus, was die Gotik mit den Pfeilern sagen will: Hier ist ein Garten, in dem Neues wachsen kann. Das verbindet das Innen und Außen, den Friedhof und die Kirche.

Sie können jetzt auf das zugehen, was Sie am meisten anspricht (der Grundriß hilft ihnen die Beschreibung zu finden), oder Sie schließen sich der Reihenfolge dieses Führers an.