Umweltleitlinien der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Ottensoos

Vorwort zur Umweltleitlinie: Die Bewahrung der Schöpfung ist Christenpflicht.

 

Liebe Leser,

unser Leben ist geprägt durch das Einhalten und Beachten von Regeln, Normen und Gesetzen. Dieses gilt besonders für Berufsgruppen wie Landwirte, Naturwissenschaftler und Techniker. Kein Mitglied dieser Gruppen würde je auf die Idee kommen gegen die Naturgesetze ein Werk zu gestalten, weil er weiß, dass es nicht geht und keinen Segen hat. Im ethischen und moralischen Bereich ist die Bibel unser Gesetz und Ratgeber; eigentlich bräuchten wir keine weiteren Gesetze, wenn wir die Worte der Bibel richtig verstehen und leben. Gott hat uns Menschen die Verantwortung zur Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung übertragen. In 1. Mose 2,15 steht:

„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“

Dieser Verantwortung wollen wir in unserer Kirchengemeinde nachkommen und haben uns eigens dazu der kirchlichen Initiative „ Grüner Gockel“ angeschlossen. Wir möchten an der Bewahrung der Schöpfung mitwirken und laden auch alle Gemeindeglieder dazu ein. Dieses setzt ein Grundverständnis für unser Handeln voraus, welches in den Umweltleitlinien der Evang.- Luth. Kirchengemeinde Ottensoos festgelegt und vom Kirchenvorstand verabschiedet wurde. Wir wünschen uns, dass diese Leitlinien zur Grundlage unser aller Handeln wird und geben sie nachstehend zur Kenntnis.


 

Präambel: „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ (1. Mose 2,15)

  1. Wir nehmen die Verantwortung für die Schöpfung als einen Grundauftrag christlicher Lebensgestaltung an.
    Auf dem gemeinsamen Lernweg christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung streben wir eine weltweite gerechte Entwicklung im Einklang mit der Schöpfung an.
  2. Der Einsatz für den Erhalt der Schöpfung setzt die liebevolle Pflege der Beziehungen zwischen Menschen, Gott und Schöpfung voraus.
    Deshalb fördern und pflegen wir schöpfungsgerechte und gesunde Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen und suchen bei allen Vorhaben nach solchen Wegen, die die Umwelt am wenigsten belasten.
  3. Wir verstehen uns als Geschöpf unter Mitgeschöpfen.
    Daher treffen wir unsere Entscheidungen in regionaler und weltweiter Solidarität und haushalten sorgsam mit den Rohstoffen der einen Welt.
  4. Wir nehmen Rücksicht auf das Lebensrecht zukünftiger Generationen.
    Im Wissen um die begrenzte Regenerationsfähigkeit der Ökosysteme achten wir auf nachhaltiges Wirtschaften, um die Lebensgrundlagen für die Zukunft zu erhalten.
  5. Wir gehen davon aus, dass durch langfristiges Denken und Handeln die Umweltschutzmaßnahmen mit der Wirtschaftlichkeit vereinbar sind.
    Wir suchen nach Konzepten und Modellen, Umweltschutz wirtschaftlich zu gestalten. Bei unseren Entscheidungen berücksichtigen wir die voraussehbare Entwicklung der Energiekosten sowie die Kosten, welche aus Umweltschäden resultieren.
  6. Unser Handeln als Kirchengemeinde soll Beispielfunktion für uns und unser gesellschaftliches Umfeld haben.
    Dafür wollen wir uns als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen unseres Gemeindelebens einsetzen. Wir greifen schöpfungstheologische Themen und umweltpolitische Ansätze in den verschiedenen gemeindlichen Aktivitäten auf.
  7. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ottensoos fördert die Umsetzung dieser Leitlinien und tauscht Erfahrungen darüber mit anderen gesellschaftlichen Gruppen aus.
    Wir führen ein Umweltmanagement ein, vereinbaren ein Umweltprogramm und erstellen regelmäßig eine Umweltbilanz. In diesem Prozess unseres Umweltmanagements verstehen wir uns als Teil einer weltweiten ökologischen Lerngemeinschaft und nutzen damit die Chance, etwas bewegen und nachhaltig zum Besseren verändern zu können.

Die Kirchen sind in ihrer Verantwortung als älteste globale Institution besonders herausgefordert, die Schöpfung zu bewahren.

Christliche Schöpfungsverantwortung findet auch im Sinne der Agenda 21 ihren zeitgemäßen Ausdruck und vertieft deren ethische Dimension. Die Agenda 21 wurde 1992 von den Vereinten Nationen (UN) als entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert in Rio de Janeiro beschlossen.


 

In der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Ottensoos wurden Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung schon längerfristig verfolgt. Durch die Teilnahme am Umweltmanagement erhofft sie sich noch mehr Transparenz zum Verständnis ihres Handelns bei allen Gemeindemitgliedern der Kirchengemeinde sowie Akzeptanz bei den öffentlichen Institutionen der Kommunalen Gemeinde und bei allen Einwohnern von Ottensoos, Rüblanden und Weigenhofen. Dabei bitten wir alle Einwohner die notwendigen Anstrengungen tatkräftig zu unterstützen durch tätige Mithilfe in allen Belangen.