Auf ein Wort
Ich finde schon allein die Perspektive großartig: am ersten Freitag im März werden dem Lauf der Sonne folgend einmal um die Welt die gleichen Gebete gesprochen, die gleichen Gottesdienste gefeiert, für ein ausgewähltes Land gebetet; durch sehr unterschiedliche Menschen, die aber eine Idee haben: Gott möge auf ein Land besonders schauen und dort helfen, auch durch die betenden Menschen. Frauen hatten die Idee zu diesem recht unscheinbaren Dienst, der aber schon weit über hundert Jahre kontinuierlich durchgeführt wird. Weltgebetstag – von Frauen erfunden, von Frauen getragen und durchgeführt, aber nicht nur für Frauen. Gut ist auch, dass sich immer mehr Männer dort einfinden und diesen stillen Dienst mittragen.
Bei dieser Veranstaltung geht es um Zukunft. Eine Zukunft für jemanden sehen und für diese Zukunft etwas tun. Das mag nur eine Kleinigkeit sein. Der Blick weitet sich dadurch aber enorm und es ist durchaus überraschend, wie andere beispielsweise mit Problemen umgehen.
Wir in Deutschland richten uns gerne in unseren Gewohnheiten ein, und manches Mal werden wir dadurch ideenarm und unflexibel.
Im Gebet von Pfr. Gerhard Engelsberger geht es um die Zukunft, um unsere Zukunft. Wie festgelegt ist sie tatsächlich – oder sind wir einfach noch auf dem Weg?
Wir gießen unsere Hoffnung nicht in totes Blei.
Wir legen sie in deine lebendigen Hände, Gott.
Wir suchen nicht die ausgetretenen Wege, auf denen man blind folgt.
Wir suchen mit wachen Augen die Nischen,
in denen Leben keimt und du der Hoffnung eine Bresche schlägst durch jede Mauer.
Wir haben unser Bündel noch nicht fertig geschnürt,
die Karten nicht zu Ende studiert,
die Übernachtungen nicht gebucht.
Wir sind unterwegs von Herberge zu Herberge,
bleiben offen für jeden überraschenden Rat.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer