Auf ein Wort
mit Pfarrer Albrecht Kessel

Auf ein Wort
7 Wochen ohne Panik
Ich finde das Motto für die Fastenzeit wundervoll! Attraktiv! Himmlisch! Und völlig unrealistisch. Das hat schon gleich vom ersten Tag an nicht geklappt. Wie soll das in den kommenden Wochen gehen? Trump trampelt alles jenseits von demokratischen Entscheidungen nieder, was ihm nichts nützt, und in vielen Teilen der Erde sterben Menschen durch diese Handlungsweise. Mein Paniklevel ist da schnell hoch: wo hat das seine Grenzen? Er redet mit Putin, aber offenbar geht es beiden nicht darum, dass die Menschen in Frieden leben können. Wie geht das auf europäischem Boden weiter? Meine Gedanken rennen panisch im Kopf herum und finden keinen Ruhepunkt. In meinem Alltag geht es mit der Panik weiter: habe ich vergessen den Antrag in Bezug zur Kirchensanierung rechtzeitig zu stellen? Wenn ich hier was verpasse, kann das teuer werden. Nur keine Panik, sage ich mir und manchmal gelingt es mir auch, ruhiger zu werden.
Fasziniert hat mich schon immer die Anti-Panik-Brille in Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“. Immer wenn akute Gefahr bevorstand, wurde die Brille schwarz, so dass keine Panik entstehen konnte. Wer die Gefahr nicht sieht, kann auch keine Panik bekommen. Oder? Manchmal hätte ich gerne so eine Brille für sieben Wochen, dann könnte ich doch locker das Fastenmotto erfüllen. Diesen Biedermeier-Gedanken schiebe ich beiseite und mache mir klar: je besser ich sehe, desto weniger Panik habe ich. Ich kann mich vorbereiten, ich kann mich innerlich stählen, ich kann rechtzeitig ändern, was ich ändern kann. Und ich kann einen weiten Blick bekommen, der über mich und meine Welt hinausgeht. „Ich bin bei euch bis an der Welt Ende“, sagte Jesus. Ein billiger Trost? Nicht, wenn es Resonanz in meinem Glaubensleben findet. Wenn ich da schon Begleitung erlebt und erkannt habe. Die Panik wird abgefedert. 7 Wochen ohne Panik? Ich glaube. Es geht.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer
Ältere Beiträge
Auf ein Wort
Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg war ein Seelenbalsam. Berührende Momente. Angeregte Diskussionen. Wundervolle Begegnungen. Was mir besonders gefiel, ist die Menge. Eine Menge Menschen sind da unterwegs gewesen, die ein gemeinsames Interesse hatten: ihren christlichen Glauben. Es tat gut zu wissen: die alle hier leben ihren Glauben. 2000 Veranstaltungen haben viele Möglichkeiten geboten, sein eigenes Thema zu finden, seine eigene Art sich glaubensmäßig auszudrücken, seine Verbindung […]
Auf ein Wort
Pfingsten ist ein wichtiges Kirchenfest und ein großer Feiertag. Aber er ist nicht wirklich greifbar. Bei Weihnachten und Ostern fällt vielen Menschen noch ein worum es da geht. An Pfingsten gibt es keine Geschenke und keine Symbolik mit Eiern. Pfingsten ist wie einmal in die Luft gepustet – aber damit kommen wir der Sache schon näher. Jesus hat nach der Apostelgeschichte gesagt: „…ihr werdet […]
Auf ein Wort
Ein Haus voller Kinder, dazu ein evangelisches von unserer Kirchengemeinde getragen, mit dem schönen Symbol Regenbogen als Namen – so stellt sich unsere Einrichtung der Herausforderung, viele Kinder in Ottensoos zu betreuen. Kindergarten wird er gerne kurz genannt. Denn so war jahrzehntelang die einzige Bezeichnung dafür. Und das ist auch ein schöner Begriff! Es deutet darauf hin, dass Kinder mehr brauchen als eine Aufbewahrungsstätte. Sie sollen […]
Auf ein Wort
Gewichtheben mit Aktenordnern, Papier sortieren nach Format, Datum oder auch Themen, Krafttraining mit dem Lochen dicker Papierstapel oder auch mit datensensiblen Akten die Robustheit des Reißwolfs testen. Verwaltung hat verschiedene Seiten. Meist zeigt sie sich in formalen Schreiben, die am besten aufzuheben sind. Man weiß nie, wann man sie noch braucht. Das benötigt aber auch eine strukturierte Ordnung mit einer Reihe an Aktenordnern. Die Bedeutung der […]