Der ehemalige Hochaltar Seite 11
Beim Vergleich mit anderen Zyklen der Veitsvita darf sicherlich nicht der Hochaltar der ehemaligen Augustiner-Eremiten Kirche St. Veit in Nürnberg übergangen werden, der im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufgestellt ist. F. Lahusen hat diese Malerei des Meisters des Augustiner-Altars einer Nürnberger Werkstatt zugeschrieben. Bezüge zu Hans Traut waren ihm unsicher.
Unterschiedliche Qualitäten ergeben sich dort durch Einflüsse aus südostdeutschen Gebieten und durch das Eingreifen von Rueland Frueauf d. J. Allerdings sieht Lahusen gerade keine Beziehungen der Ulmer Malerei zu dem Meister des Augustiner-Altars.1)
Da im Pfarrarchiv Ottensoos keine Unterlagen aus der Zeit der Entstehung dieses ehemaligen Hochaltars vorhanden sind, kann nur der kunstgeschichtliche Vergleich zu weiteren Erkenntnissen führen. Doch sollte auch der Vergleich mit der Malerei der vorhandenen Seitenaltäre nicht ganz außer Betracht bleiben.
Ob sich nicht hier doch einige Verbindungslinien ziehen lassen? Jedenfalls kann in Zukunft bei einer Darstellung gotischer Tafelmalerei in Mittelfranken Ottensoos einen Platz beanspruchen. Die Qualität der Malerei und die Denkwürdigkeit seiner Geschichte lassen den ehemaligen Hochaltar von St. Veit in ein neues Licht rücken.