Auf ein Wort
mit Pfarrer Albrecht Kessel

Auf ein Wort
Wen ich durch unseren Garten gehe, wachsen mir die reifen Früchte manchmal quasi in den Mund. Die Zibberla fallen reif herunter und werden zu einem Benefizessig für die Kirchensanierung verarbeitet. Die Weintrauben biegen die Reben am Pfarrhaus tief herab und schmecken zu Käse wunderbar. Die Pfirsiche fallen mit roten Bäckchen herunter und geben einen guten Nachtisch. Die Zwetschgen werden von Baum zu Baum unterschiedlich nacheinander reif und geben einen wunderbaren Pflaumenkuchen, natürlich mit Sahne zu genießen.
Ich gebe zu, dass ich es nicht immer rechtzeitig schaffe, die wundervolle Ernte einzubringen, das schaffen unsere Landwirte perfekt. Aber sie leben auch von den Erträgen. Wenn im Garten Früchte überreif werden und von verschiedenen Tieren gegessen werden (und der Igel ist auch immer in der Dämmerung unterwegs), dann empfinde ich das nicht als Verschwendung von Lebensmitteln, sondern sehe auch hier einen Kreislauf am Werk. Unser Ökosystem lebt davon.
Auf den Feldern ist fast alles eingebracht, beim Schreiben der Zeilen steht noch der Mais auf kurzen Stengeln am Acker. In diesem Jahr gab es den Regen zur falschen Zeit, der Mais wurde dadurch ausgebremst. Auf der anderen Seite haben wir auf der Exkursion der Herbstzeitlose mit Landwirtschaftsdirektor a. D. Werner Wolf vom Tabakbauern im Kammersteiner Land gehört, dass es sich für diese Pflanze gut ergeben hatte. Für die Landwirte ist die Erntezeit immer eine stressige Zeit, denn es darf auf den letzten Metern mit dem Wetter nichts mehr schief gehen. Ich weiß, dass die Bauernfamilien sehr dankbar sind, wenn alles gut gegangen ist und sie die Früchte ihrer Arbeit von einem Jahr sehen.
Wir reden oft von Dankbarkeit. Ich finde aber, dass wir nicht oft genug die Dankbarkeit zum Ausdruck bringen können. Zwischen vielen Dingen, die problematisch sind oder uns den Wind aus den Segeln nehmen, gibt es so viel, wofür wir dankbar sein können. Erntedank ist eine gute Gelegenheit, sich Gedanken zu machen und festzuhalten: dafür bin ich Gott dankbar in meinem Leben.
Ihr Albrecht Kessel, Pfarrer
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